Lizzie Benson, Bibliothekarin mit Hang zu apokalyptischen Gedanken, geht seit Jahren ihrer Berufung als Amateur-Psychologin nach: Sie kümmert sich um ihren Ex-Junkie-Bruder und ihre gottesfürchtige Mutter. Dieses Talent ist auch gefragt, als ihre alte Mentorin Sylvia Liller ihr einen Vorschlag unterbreitet: Lizzie soll die Fanpost zu ihrem alarmistischen Podcast „Hölle und Hochwasser“ beantworten.

So stürzt sie sich in die Auseinandersetzung mit besorgten Linken, die die Klimakatastrophe kommen sehen, ebenso wie mit den Ultrakonservativen und deren Sorge um den Untergang der westlichen Zivilisation. Immer seltener aber gelingt es ihr, hoffnungsfrohe Töne anzuschlagen.  Wie aber, fragt Lizzie sich immer häufiger, kann sie ihren privaten Garten wässern, wenn die ganze Welt in Flammen steht? Muss sie auf der Stelle ihr Leben ändern? Oder soll sie sich einfach schleunigst in Sicherheit bringen?

„Wetter“ ist ein außergewöhnlicher Roman. Mit subtilem Humor und großer Klugheit lässt Jenny Offill ihre Heldin aus ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau fallen angesichts einer wachsenden Obsession mit dem vermeintlich bevorstehenden Ende der Welt.

Autorin
Jenny Offill
(geb. 1968) lebt in New York, unterrichtet Kreatives Schreiben und schreibt Kurzgeschichten, Kinderbücher und Artikel u. a. für die Washington Post. „Amt für Mutmaßungen“, ihr zweiter Roman, wurde in den USA und auch in Deutschland hymnisch besprochen, erhielt den Ellen Levine Award und wurde von der New York Times unter die zehn besten Bücher des Jahres 2014 gewählt.

Wetter
Autorin: Jenny Offill
224 Seiten, gebunden
Piper
Euro 20,00 (D)
Euro 20,60 (A
ISBN 978-3-492-07057-7