Wiederholungstäter

Es gibt eine Frage, die einem Autor immer wieder gestellt wird: Was an Ihren Romanen ist autobiographisch? Petros Markaris beantwortet diese Frage – auf seine Art. Er vergleicht sich mit seinem Kommissar, sieht Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede, und kommt so auf seinen eigenen Hintergrund zu sprechen: die Kindheit in Istanbul, den Alltag in Athen, die Zusammenarbeit mit Theo Angelopoulos, die Verbundenheit mit der deutschen Sprache und Kultur.

Ein politisch denkender Kopf wie Petros Markaris beschränkt sich aber nicht aufs Autobiographische: Wenn er von der griechischen Gemeinschaft in Istanbul schreibt, so ist ihm das einen Exkurs zum Thema »Minderheiten« wert. Spricht er von seinen armenischen Wurzeln, geht es bald um »Heimat«. Schildert er die Entstehung seiner Figuren Kostas und Adriani, so greift er die Themen »Gleichberechtigung« und »politische Korrektheit« auf.

Es ist ein heiteres assoziatives Spiel, das der Autor mit sich selbst vor des Lesers Auge treibt. Autobiographisches, Historisches und Politisches vermischen sich dabei auf brillante und liebenswürdige Weise.

Autor
Petros Markaris
, geboren 1937 in Istanbul, ist Verfasser von Theaterstücken und Schöpfer einer Fernsehserie, er war Co-Autor von Theo Angelopoulos und hat deutsche Dramatiker wie Brecht und Goethe ins Griechische übertragen. Mit dem Schreiben von Kriminalromanen begann er erst Mitte der neunziger Jahre und wurde damit international erfolgreich. Er hat zahlreiche europäische Preise gewonnen, darunter den Pepe-Carvalho-Preis sowie die Goethe-Medaille. Petros Markaris lebt in Athen.

Wiederholungstäter
Autor: Petros Markaris
192 Seiten, TB.
Diogenes
Euro 12,00 (D)
Euro 12,40 (A)
sFr 16,00 (UVP)
ISBN 978-3-257-24594-3