Als Männer noch nicht in Betten starben

maennerWar der kühne Siegfried ein eitler Gockel mit Hang zu schlechten Scherzen? Die schöne Kriemhild eine üble Bitch? Ihr Bruder Gunter ein geldgeiler Sack? Und der finstere Hagen in Wahrheit ein Staatsmann mit großem Weitblick und, nebenher, unverhohlen homoerotischen Neigungen? Welche Bad Bank hat das Rheingold verzockt, und wer war eigentlich diese Tante Edda?
Frei von altertümelndem Bardendeutsch, dafür mit viel Gespür für alle peinlichen Details, an denen andere Nachdichter entweder jugendschonend oder pathetisch vorübereilten, erzählt Stefan Schwarz die deutschen Heldensagen. Mit unbändiger Fabulierlust, Spaß und ironischem Blick für die moralischen Ungeheuerlichkeiten dieser Geschichten lässt er die Figuren des deutschen Sagenkreises wiederauferstehen, nicht als strahlende Recken oder huldvolle Damen, dafür etwas dreckig, lebensprall, ungewöhnlich nachvollziehbar und mit einem losen Mundwerk sondergleichen.
Ein Buch für alle, die vergessen haben, was genau sich damals zugetragen hat, und die nun auf amüsante Weise Bildungslücken stopfen wollen: klug und hintersinnig in die Gegenwart übertragen und zugleich die komischste Nachdichtung, die man sich vorstellen kann. Auch unsterbliche Geschichten leben nur weiter, wenn man sie immer wieder neu erzählt.
Autor
Stefan Schwarz
, Jahrgang 1965, schreibt Kolumnen, Theaterstücke und für das Fernsehen, u.a. das Buch zur ARD-Serie „Sedwitz“. Seine Lesungen genießen längst Kultstatus. Bei Rowohlt Berlin sind bisher erschienen: „Hüftkreisen mit Nancy“ (2010), „Das wird ein bisschen wehtun“ (2012), „Die Großrussin“ (2014) und „Oberkante Unterlippe“ (2016).

Als Männer noch nicht in Betten starben

Autor: Stefan Schwarz
448 Seiten, gebunden
rowohlt Berlin
Euro 20,00 (D)
Euro 20,60 (A)
ISBN 978-3-7371-0035-9