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Angela Aux „Instinctive Travels on the Paths of Space and Time“

Es ist ein seltenes Glück, auf ein Album zu stoßen, das weit herausragt aus dem Meer der wöchentlichen Veröffentlichungen. Das als Kunstwerk so schlüssig und selbstverständlich dasteht, als hätte es schon immer existiert. Das emotional sofort andockt, Song für Song für Song. „Instinctive Travels on the Paths of Space and Time“ ist eines dieser Ausnahmewerke: von erhabener Schönheit, unmittelbar relevant. Undeniable. Ein Klassiker? Vielleicht. Wird die Zukunft zeigen. Womit wir schon beim Thema wären. „Instinctive Travels on the Paths of Space and Time“ ist der musikalische Teil einer Trilogie, mit der sich Florian Kreier als Angela Aux an die Grenzen des Vorstellbaren wagt.

„Nach dem Ende der Zeit“ heißt die zugehörige SciFi-Novel, „Introduction To The Future Self“ das transmediale und alles verbindende Theaterstück – uraufgeführt in den renommierten Münchner Kammerspielen vor einem Publikum, das diesen Abend wohl nicht vergessen wird. Denn die Fragen, die der Münchner Künstler und studierte Politologe in seiner Arbeit stellt, sind groß. So groß, dass sie ins Existenzielle reichen: Wie fühlt sich die Zukunft der Zivilisation an, wenn Künstliche Intelligenz den Lauf der Dinge lenkt? Wonach sehnt sich der Algorithmus? Wie erfährt sich Bewusstsein im virtuellen Raum, wenn die analoge Existenz obsolet geworden ist? Und schickt vielleicht die ewige Suche nach Sinn und Bedeutung auch Super-Intelligenzen in synthetischen Paralleluniversen in eine Abwärtsspirale, an deren Boden nichts als ein Nichts ist aus endloser Melancholie?

Aber keine Sorge: Auch wenn es lohnend ist – man muss sich mit dem theoretischen Überbau dieses außergewöhnlichen Albums nicht befassen. Die zauberhaft wehmütigen Songs sickern mit ihren goldfarbenen Harmonien auch so durch die Risse und Löcher unserer harten Schale. Die erstaunliche Erkenntnis: „Instinctive Travels on the Paths of Space and Time“ wärmt, es tröstet sogar. Und wenn es ein Konzeptalbum ist, muss es als solches nicht gehört werden. Die Musik, mit der Angela Aux die Luft zum Schwingen bringt, hat eine entschieden emotionale Qualität. Und die macht sie, wie der Albumtitel bereits verspricht, intuitiv erfahrbar: Wer diese aus Raum und Zeit gefallenen Folksongs an sich heranlässt, dem kommen sie unglaublich nah. (Christoph Lindemann)

Tracks
1. Yesterday (5:03)
2. Pearly Gates (3:26)
3. Anywhere To Nowhere (3:19)
4. Alien Porridge (3:11)
5. Almost Human After All (3:26)
6. Devil Limbo (4:08)
7. Start A Fire (4:48)
8. The Missing Link (5:04)
9. Oh Camille (4:40)
10. Morning Time (2:55)
11. Take Us Home (3:12)

Angela Aux „Instinctive Travels on the Paths of Space and Time“
Inselgruppe