Eines Tages kommt in einer Familie ein Kind zur Welt. Anfangs fällt der Familie nichts Ungewöhnliches auf. Ein ganz normaler Junge, scheint es bei der Geburt, ein sanftes und ausgeglichenes Kind. Erst nach Monaten merken die Eltern, dass  seinen Kopf nicht selbst halten kann. Seine schwarzen Augen tanzen, verlieren sich im Ungefähren, ein verletzliches Wesen, das nie laufen lernen wird. Alle Liebe, alle Zeit gilt von nun an diesem ewigen Kind. Wie leben die Geschwister in seinem Schatten?

Der ältere Bruder geht ganz in der Fürsorge für das Geschwisterchen auf. Die Schwester dagegen revoltiert, sie ringt mit Scham und Wut darüber, dass dieses hilflose Wesen sie vom Rest der Welt zu trennen scheint. Und der Jüngste, der erst später geboren wird, spürt die Präsenz des Kindes bei jedem Schritt, den er an seiner Stelle tut.

Clara Dupont-Monod erzählt von einer Familie, die selbst im Schmerz noch Zuneigung und Frieden findet, Verbundenheit und Zuversicht. „Brüderchen“ ist ein Roman voll existenzieller Kraft und karger Schönheit, so majestätisch wie die Berge der Cevennen, die diese Familie schützend umgeben.

Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt des Lycéens und Prix Femina 2022.

Autorin
Clara Dupont-Monod
, geboren 1973 in Paris, ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie war u.a. für die Radiosender France Culture und Canal+ tätig, bevor sie 2011 zu France Inter wechselte. Dort hat sie seit vielen Jahren eine eigene Literatursendung. Mit „Brüderchen“ veröffentlichte sie ihren bisher persönlichsten Roman, der über Monate auf den französischen Bestsellerlisten stand. Neben dem Prix Femina erhielt Dupont-Monod für „Brüderchen“ den Prix Goncourt des Lycéens.

Brüderchen
Autorin: Clara Dupont-Monod
176 Seiten, gebunden
Piper
Euro 22,00 (D)
Euro 22,70 (A)
ISBN 978-3-492-07175-8