Kentucky 1947: Jeden Abend singt Ursa in Happy’s Café den Blues. Die Männer hängen an ihren Lippen. Denn Ursas Gesang handelt vom Schmerz und vom Bösen. Er gilt Corregidora, einem Sklavenhalter des vergangenen Jahrhunderts, der gleichzeitig ihr Großvater und Urgroßvater ist. Diesen Fluch muss Ursa überwinden. Nur wenn sie in ihrem Takt singt, wenn sie auf ihre Art liebt, wenn sie endlich zu sich kommt, kann sie Corregidora bannen. – Ein zutiefst ergreifender Roman über die Schmach des amerikanischen Erbes und die Sehnsucht nach Selbstbehauptung.

Auch wenn der Roman „Corregidora“ zu seinem Erscheinen vor fast 50 Jahren gefeiert wurde – ob von James Baldwin oder Toni Morrison, ob von John Updike oder Maya Angelou -, geriet dessen Autorin in Vergessenheit. Sicher auch wegen ihres verstörenden Lebenslauf. Ihr Werk erfährt gerade eine Renaissance. Denn Jones ist zweifells eine der größten Gegenwartsautor:innen Amerikas, und ihr von Toni Morriosn entdeckter und verlegter Debütroman ist das bahnbrechende Buch über die Sklaverei und das traumatische Erbe der USA.

Autorin
Gayl Jones
wurde 1949 in Kentucky geboren, wo sie auch heute noch zurückgezogen lebt. Sie hat am Wellesley College und der University of Michigan gelehrt. Corregidora ist ihr erster Roman, der 1975 in den USA erschien. Ihr zweiter Roman Evas Mann aus dem Jahr 1976 wird 2023 im Kanon Verlag erscheinen.

Corregidora
Autorin: Gayl Jones
220 Seiten, gebunden
Kanon Verlag
Euro 23,00 (D)
Euro 23,70 (A)
ISBN 978-3-98568-039-9