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Der Mann, der den Fußball nach Deutschland brachte

Die wenigsten Fußballfans werden ihn kennen, doch sein atemloses Leben hat ein Buch verdient: Walther Bensemann war ein Fußballpionier, inspirierte Vereinsgründungen wie Eintracht Frankfurt oder Bayern München, gründete die Zeitschrift „Kicker“ und musste als streitbarer jüdischer Kosmopolit vor den Nazis ins Exil fliehen.

Diesem „Mann, der den Fußball nach Deutschland brachte“ hat Bernd-M. Beyer einen exzellent recherchierten biografischen Roman gewidmet, der jetzt in erweiterter Neuausgabe erschienen ist. Die Mischform aus Fiktion und realer Biografie ermöglicht es dem Autor, erzählerisch in die Frühphase des deutschen Fußballs einzutauchen und die schillernde Persönlichkeit seines Protagonisten authentisch darzustellen.

Bensemann, Sohn eines Berliner Bankiers, lernte den Fußball an einem Schweizer Internat kennen und brachte das Spiel 1889 als Schüler ins damals noch völlig fußballfreie Süddeutschland. Er war ein eloquenter, genussfreudiger und ziemlich überzeugender Missionar des Fußballs, auf den zahlreiche wichtige Vereinsgründungen zurückgehen und der sich schon früh für internationale Sportbegegnungen einsetzte. Unter seiner Regie kam es zu den ersten Spielen gegen französische und englische Auswahlteams.

1920 gründete Bensemann den „Kicker“, den er nach den furchtbaren Erfahrungen des Ersten Weltkriegs ganz ins Zeichen der Völkerversöhnung stellte. Mit seiner internationalistischen Einstellung rieb er sich ebenso häufig wie heftig an den eher deutschnational gesinnten DFB-Granden, und erst recht geriet er früh ins Visier der aufstrebenden Nationalsozialisten. Schon bald nach deren Machtantritt sah er keine andere Möglichkeit, als den „Kicker“ aufzugeben und in die Schweiz zu emigrieren, wo er 1934 als verarmter und nahezu vergessener Mann starb.

Beyer gelingt es, die vielschichtige Person Bensemanns und seine Verdienste historisch korrekt und zugleich auf fesselnde Weise zu schildern. Einfühlsam schlägt er den Bogen vom jugendlichen Himmelsstürmer, der mit dem Fußball die Welt verbessern möchte, zum einsamen und verbitterten Exilanten, der sich um sein Lebenswerk betrogen sieht. Ein großartiges Buch.

Autor
Bernd Beyer
, Jahrgang 1950, arbeitete zunächst als Tageszeitungsredakteur, danach studierte er Politik und Volkswirtschaft. Von 1981 bis 2015 war er als verantwortlicher Lektor im Verlag Die Werkstatt mit Schwerpunkt Fußballgeschichte tätig. Mitglied der Deutschen Akademie für Fußballkultur.

Der Mann, der den Fußball nach Deutschland brachte
Autor: Bernd Beyer
592 Seiten, Broschur
Verlag die Werkstatt
Euro 19,90 (D)
ISBN 978-3-730-70093-8