Geschichte Afrikas

Afrika wird zwar vom Westen nicht mehr als geschichtsloser Kontinent gesehen, wie es abendländischer Hochmut lange verkündete, aber immer noch an die Peripherie des Weltgeschehens gerückt. Vor allem gilt Afrika weiterhin als dunkler, unverständlicher Kontinent, gefangen in seinen Traditionen, Sitten und spezifischen Problemen. Afrika wird nach wie vor mit dem zum Topos gewordenen Titel der 1902 erschienenen Kongo-Erzählung von Joseph Conrad, „Herz der Finsternis“, identifiziert und steht- explizit oder implizit – für das Gefährliche, Wilde, letztlich Irrationale.

Derartige Konstruktionen des Anderen sind immer auch Konstruktionen des Eigenen, sie spiegeln europäische Selbstbilder von Modernität und Rationalität. Im Blick auf das fremde Afrika entwirft Europa seine Identität.

Winfried Speitkamp beschreibt die Vielfalt der Kulturen und Gesellschaftsformen insbesondere südlich der Sahara, die durch den europäischen Kolonialismus ab dem 19. Jahrhundert unterdrückt wurde. Dabei geht er auch auf die Umbrüche ein, die der afrikanische Kontinent seit der Befreiung von der Fremdherrschaft immer wieder erlebt.

Autor
Winfried Speitkamp
, geboren 1958, war von 2010 bis 2017 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Kassel sowie von 2017 bis 2022 Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, dort zugleich Professor für Kulturgeschichte der Moderne. Seit Februar 2022 ist er Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Bei Reclam erschien zuletzt die erweiterte Neuausgabe seiner Deutschen Kolonialgeschichte.

Geschichte Afrikas
Autor: Winfried Speitkamp
531 Seiten, TB.
Reclam
Euro 14,80 (D)
ISBN 978-3-15-014256-1