grenzlandIn ein „Grenzland“ gerät die Hauptperson dieses Buchs, ein Junglehrer, in mehrfacher Hinsicht: in ein Gebiet an der deutsch-deutschen Grenze, in das er geschickt wird, vor allem aber an eine innere Grenze, der zwischen Jugend und der Welt der Erwachsenen. Auf einmal sitzt er zwischen allen Stühlen. Und seiner Freundin am anderen Ende des Landes ergeht es ebenso.
Nur die Autobahn und ein alter, roter Passat, den er „hauptsächlich wegen seiner Farbe und seines schönen Namens kaufte“, führen sie zusammen. Wie schon in den Romanen „Soultime“ und „Unterwegs nach Essaouira“ zeichnet Tiny Stricker Personen in einer Übergangsphase, genauer gesagt: in einem Zwischenstadium, in dem man voraus- und zurückschauen kann.
Gleichzeitig ist dieses Buch eine Art „Heimatroman“, zeigt eine Gesellschaft im Übergang, ein Deutschland zwischen zwei Systemen, aber auch zwischen einer schwer abzuschüttelnden Vergangenheit und einer vage erträumten Zukunft.
Autor
Heinrich („Tiny“) Stricker
fuhr nach dem Abitur einen Mercedes nach Persien. Nach einem Intervall bei der Bundesmarine fing er in Erlangen zu studieren an, ging aber schon bald auf den „Hippie-Trail“ nach Indien. Mittellos in Chittagong gestrandet, arbeitete er dort eine Zeitlang im Hafen, u.a. im Seamen´s Welfare Club.Seine Reiseeindrücke verarbeitet er in dem experimentellen Roman „Trip Generation“, der ersten Veröffentlichung des neugegründeten MaroVerlags herausbrachte. Die Sub-Sub-Jury (Henry M. Broder, Fred Viebahn und Michael Rittendorf) wählten es auf der Mainzer Minipressenmesse zum „Alternativbuch des Jahres“. Der Roman erschien zwei Jahre später als rororo-Taschenbuch.Nach seiner Rückkehr aus Indien setzte Tiny Stricker sein Studium in München fort und schloss sich der Musikkommune von Thom Argauer an. Die Gruppe nahm die LP „Siloah“ auf, „garagen-psychedelischen“ Folkrock, wie es in einer Besprechung hieß. 2001 erschien die CD-Version.Nach dem Studium ging Tiny Stricker zunächst als Lektor nach England. Danach arbeitete er als Lehrer in Bayern und wechselte schließlich zum Goethe-Institut.
Grenzland
Autor: Heinrich Stricker
84 Seiten, Broschur
pmachinery Verlag
Euro 9,90 (D)
ISBN 978-3-957-65146-4