Mein Name ist Klitoris
Wie sieht eigentlich eine Klitoris aus? Und warum kennen so wenige die Antwort auf diese Frage – sogar diejenigen, die selbst eine haben? So kompromisslos wie sein Titel und mit großer Offenheit widmet sich der Dokumentarfilm „Mein Name ist Klitoris“ den Tabus und Missverständnissen rund um weibliche Sexualität. Die Protagonistinnen – junge Frauen zwischen Anfang und Mitte zwanzig – reflektieren ihre eigenen Erfahrungen und Unsicherheiten und blicken kritisch auf ihre eigene sexuelle Aufklärung zurück. Wie schränken Schweigen und Scham rund um weibliche Lust die Entfaltung einer selbstbestimmten Sexualität und das eigene Selbstbild ein – wenn zum Beispiel im Sexualkundeunterricht vermittelt wird, Selbstbefriedigung sei nur etwas für Jungs. Wie prägen darüber hinaus rassistische Stereotype, Körpernormen oder Homophobie die Selbstwahrnehmung.
Zum größten Teil besteht der Film aus Gesprächen mit den jungen Frauen, die in ihren Schlafzimmern auf ihren Betten interviewt werden. Die Regisseurinnen Lisa Billuart-Monet und Daphné Leblond haben das Konzept für den Film entwickelt, als sie selbst Mitte Zwanzig waren, und ihre Interviewpartner*innen zunächst in ihrem erweiterten Freundeskreis gefunden. Teilweise erscheinen die Regisseurinnen auch selbst im Bild, während sie die Gespräche führen. So entsteht eine vertraute Atmosphäre, die die Regisseurinnen selbst als „Pyjama-Party“ Stimmung beschreiben. Die Regisseurinnen stehen in diesen Szenen nicht als Expertinnen da: Indem sie ihre ungefähr gleichaltrigen Interviewpartnerinnen in ihren eigenen Zimmern treffen, begenen sie ihnen auf Augenhöhe an einem Ort, an dem sich die Interviewten wohl fühlen.
Die Interviewszenen werden immer wieder durchbrochen durch Sequenzen, die das Augenmerk von den persönlichen Erfahrungen der Frauen auf eine gesellschaftliche und politische Ebene führen. In collagenartigen Einschüben, die mit neu vertonten Fernsehclips, Screenshots aus dem Internet oder Bildern aus Schulbüchern arbeiten, liefert der Film Fakten und Analysen und versucht die Aufklärung zu leisten, die den Protagonistinnen fehlte.
Mein Name ist Klitoris
FSK 12 J.
ca. 78 Min.
Meteor Film
Regie: Lisa Billard Monet, Daphné Leblond
Ton: DD 2.0
Deutsch, Französisch
PAL – RC 2