Mein Weg nach Russland

Seit 30 Jahren lebt und arbeitet Ulrich Heyden in Russland, einem Land, das sein Vater als Wehrmachtsoffizier überfallen hat. Die gänzlich unterschiedliche Wahrnehmung Russlands, dargestellt in der Familiengeschichte des Autors, zieht sich als roter Faden durch das Buch. Dazu kommt die Frage, wie es passieren konnte, dass ein großer Teil der systemoppositionellen 68er sowie die ehemals pazifistische Partei „Die Grünen“ zu den stärksten Befürwortern eines Kriegsgangs gegen Russland wurden.

Nach jugendlichen Ausbruchsversuchen aus einer konservativen Familie dockt Heyden in einer linken „K-Gruppe“ an, arbeitet in Hamburger Metallbetrieben, erlebt den Abgesang der 68er und entscheidet sich, Deutschland zu verlassen und als Journalist in der Ukraine und Russland zu arbeiten.

Bereits seine erste Reise in die Sowjetunion Anfang der 1980er-Jahre fasziniert Heyden. Trotz Schocktherapie unter Boris Jelzin und dem Tsche­tschenienkrieg bleibt er in Russland … und bewundert, wie die einfachen Menschen ihr Überleben im Alltag selbst organisieren.

Seit 1992 ist Heyden als Journalist in Moskau tätig. 2001 wird er Moskau-Korrespondent der Sächsischen Zeitung, die ihn aber nach zwölf Jahren Zusammenarbeit in der Hochphase des Kiewer Maidan, über den der Autor skeptisch berichtet, kündigt. Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine, die nach Meinung des Autors durch eine falsche Politik des Westens provoziert wurde, beendet auch der Freitag, für den er 30 Jahre lang tätig war, die Zusammenarbeit.

Autor
Ulrich Heyden
, geboren 1954 in Hamburg. 1974 bis 1980 Lehre als Metallflugzeugbauer und Arbeit in Hamburger Metallbetrieben. 1981 bis 1991 Studium der Volkswirtwirtschaft und der Mittleren und Neueren Geschichte. Seit 1992 freier Korrespondent in Moskau, zurzeit für Nachdenkseiten, RT.DE, Manova, Overton-Magazin und junge Welt.

Mein Weg nach Russland

Autor: Ulrich Heyden
272 Seiten, Broschur
ProMedia
Euro 25,00 (D)
ISBN 978-3-85371-528-4