Schwarzbuch McKinsey

Die fragwürdigen Praktiken der weltweit führenden Unternehmensberatung. Wie weit darf Gewinnmaximierung gehen?

Mit 28.000 Beratern in 65 Ländern und seiner hohen Reputation ist McKinsey eines der einflussreichsten Unternehmen der Welt. McKinsey hat es sich zur Aufgabe gemacht dem Interesse des Kunden zu dienen. Aber was passiert, wenn die Gewinnmaximierung des Kunden oberstes Gebot ist und Ethik keine Rolle spielt? Die global agierende Beratungsfirma hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Reichen reicher und die Mächtigen mächtiger wurden. McKinsey arbeitet für die Freunde und Geschäftspartner autokratischer Herrscher. McKinsey arbeitet auch für verschiedene Unternehmen aus denselben Branchen, sieht darin jedoch keinen Interessenkonflikt.

Blackbox McKinsey: Durch Geheimhaltungsvereinbarungen abgeschirmt, entzieht sich die weltumspannende Unternehmensberatung weitgehend der öffentlichen Kontrolle. Dabei spielt die Firma eine bedeutende Rolle bei dubiosen Geschäften von Tabakkonzernen, Pharmaanbietern, Ölunternehmen oder repressiven Regierungen. Und das selten zum Wohl der Gesellschaft, sondern immer im Dienst des Profits.

McKinsey empfahl Versicherungen, Leistungen zu verweigern oder zu verschleppen und so ihre Gewinne zu steigern. Die Berater nutzten ihre Kontakte zur US-Regierung, um die Überprüfung von Wall-Street-Firmen zu verhindern, oder unterminierten öffentliche Gesundheitsprogramme. McKinsey beriet ein in China ansässiges Unternehmen, das künstliche Inseln baute, die jetzt als Stützpunkte für die chinesische Marine genutzt werden – und berechnete gleichzeitig dem Pentagon Millionen Dollar, um der chinesischen Aggression entgegenzuwirken. Und auch bei der deutschen Bundesregierung waren die Berater zugange …

Walt Bogdanich und Michael Forsythe haben die erprobte Regel des investigativen Journalismus beachtet: Folge dem Geld. Sie haben Hunderte von Interviews geführt, Zehntausende von vertraulichen Dokumenten erhalten und zeigen eine Firma, die die Welt oft ungleicher, korrupter und gefährlicher gemacht hat.

Autoren
Walt Bogdanich
ist stellvertretender Herausgeber des New York Times Investigations Desk, außerordentlicher Professor an der Columbia University School of Journalism und einer der angesehensten amerikanischen Investigativ-Reporter. Er hat u.a. drei Pulitzer-Preise erhalten und wurde 2010 für sein Lebenswerk mit dem Gerald Loeb Award, dem renommiertesten Preis des amerikanischen Wirtschaftsjournalismus, ausgezeichnet.

Michael Forsythe
arbeitet als investigativer Journalist für die New York Times, für die er von 2014 bis Anfang 2017 als Auslandskorrespondentin in Hongkong tätig war. Von 2000 bis 2013 arbeitete er bei Bloomberg News in Peking und Washington. 2013 war er leitender Reporter eines Teams, das den George Polk Award für die Berichterstattung über den Reichtum führender chinesischen Politiker erhielt.

Schwarzbuch McKinsey
Autoren: Walt Bogdanich, Michael Forsythe
496 Seiten, gebunden
Econ Verlag
Euro 24,99 (D)
Euro 25,70 (A)
ISBN 978-3-430-21035-5