Er wächst in einer traditionell geprägten Welt in Oberösterreich auf und übernimmt früh Verantwortung für den Hof. Der Vater ist ein Phantast, und die Großmutter droht, das „Judengeld“ der „rechten Partei“ zu vermachen, wie sie sagt. Für die Schwester, die untätig herumsitzt und sich bedienen lässt, bringt Jakob kein Verständnis. Sein geliebter Hund beginnt, in der Nacht zu wildern, und er muss die Konsequenzen ziehen.

Erst als er die Künstlerin Katja, kennenlernt scheinen sich die Dinge zum Guten zu wenden. Gemeinsam bauen sie eine biologische Tierhaltung auf, sie heiraten und bekommen einen Sohn. Doch Jakob findet keine Ruhe, sein grausamer Zorn bricht immer wieder hervor. Hat Katja ihn getäuscht, hat sie nur mal einen wie ihn haben wollen, einen Bauern?

Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt von Herkunft und existentieller Verlorenheit in einer Welt, die sich radikal wandelt.

Autor
Reinhard Kaiser-Mühlecker
wurde 1982 in Kirchdorf an der Krems geboren und wuchs in Eberstalzell, Oberösterreich, auf. Er studierte in Wien und führt die Landwirtschaft seiner Vorfahren. »Ich sehe es als eine Art Verpflichtung an, die Welt, die ich kenne, erfahrbar zu machen – einem, der sie nicht kennt.« Sein Debütroman ›Der lange Gang über die Stationen‹ erschien 2008, anschließend die Romane ›Magdalenaberg‹, ›Wiedersehen in Fiumicino‹, ›Roter Flieder‹, ›Schwarzer Flieder‹ sowie ›Zeichnungen. Drei Erzählungen‹. Der Roman ›Fremde Seele, dunkler Wald‹ stand 2016 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt erschien der Roman ›Enteignung‹. Für sein Werk wurde Reinhard Kaiser-Mühlecker mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Österreichischen Staatspreis. Siegfried Lenz formulierte zum Werk Kaiser-Mühleckers: »Es ist wunderbar, wie Sie schreiben«, und Peter Handke: »Zwischen Stifter und Hamsun sind Sie ein Dritter.

Wilderer
Autor: Reinhard Kaiser-Mühlecker
352 Seiten, gebunden
S. Fischer
Euro 24,00 (D)
Euro 24,70 (A)
ISBN 978-3-10-397104-0