Unser rassistisches Erbe: Eine Reise in die deutsche Kolonialgeschichte, mit zahlreichen Abbildungen.

Die deutschen Kolonien – dieses Kapitel unserer Geschichte ist beunruhigend aktuell, wie Bartholomäus Grill zeigt. Und das nicht nur im Bewusstsein der Afrikaner selbst (etwa der Nachfahren der Herero, die heute Entschädigung für Gräueltaten der Deutschen fordern). Sondern auch in unseren eigenen Köpfen.

Der SPIEGEL-Reporter, einer der besten deutschen Afrikakenner, hat in den letzten drei Jahrzehnten an allen Schauplätze des ehemaligen Kolonialreichs recherchiert, er hat mit den letzten Augenzeugen gesprochen, den Nachkommen von Tätern wie Opfern. Grill verfolgt akribisch die Spuren der deutschen Fremdherrschaft in Afrika, China und der Südsee und beschreibt unser rassistische Erbe: Das Herrenmenschentum prägt nach wie vor unser Denken, die Klischees von den „bedrohlichen Afrikanern“ oder „hilflosen Entwicklungsländern“ wirken fort, gerade in Zeiten verstärkter Flucht und Migration.

Eine packende historische Reportage – und zugleich ein Debattenbuch von höchster Aktualität.

Autor
Bartholomäus Grill
, 1954 in Oberaudorf am Inn geboren, studierte Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte. Vier Jahrzehnte lang hat er als Korrespondent der ZEIT und des SPIEGEL aus Afrika berichtet. 2006 wurde er für eine Reportage über den Tod seines Bruders mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. Bei Siedler erschien sein Bestseller »Ach, Afrika« (2003), außerdem »Um uns die Toten« (2014) und zuletzt »Wir Herrenmenschen« (2019). Grill lebt in Kapstadt.

Wir Herrenmenschen
Autor: Bartholomäus Grill
304 Seiten, Broschur
Pantheon
Euro 16,00 (D)
Euro 16,50 (A)
sFr 22,90 (UVP)
ISBN 978-3-570-55431-9