Zehn gute Jahre Teil 1

Vieles war viel besser, damals. Insbesondere die Zukunft. Bald würde es Radio, Kino, Fernsehen, Telefon und für jeden ein Auto geben. Das bedeutete persönliche Freiheit und Möglichkeiten wie noch nie. Es gab noch jede Menge Unbekanntes zu entdecken. Eine Menge Tabus warteten darauf, gebrochen zu werden. Das Übertreten von Vorschriften war wesentlich prickelnder und man wusste genau, welche Medien gut waren. Die Liste der verbotenen Bücher sagte es einem zuverlässig. Man konnte noch selbst denken, weil das Gehirn nicht mit Expertenmeinungen, Ratschlägen und Konsumempfehlungen zugemüllt wurde. Nun gut, darüber reden sollte man nur mit wirklich guten Freunden.

Unser Held hat das Glück, in dieser Zeit zu leben. Er erkennt die große Möglichkeit, sich seine Wünsche zu erfüllen und den kleinlichen Parteiintrigen zu entfliehen: Über den Wolken. Hier kann er all die atemberaubenden Erfindungen hautnah miterleben, die unsere heutige Welt ausmachen: Fliegen, Funk, Navigation, Computer. Und hier werden die Abenteuer gratis mitgeliefert, auch galante, und es ist Platz für wahre Freundschaften. Gefährlich ist es schon auch. Lebensgefährlich. Aber das macht ja richtige Abenteuer aus.

Die Sache hat nur einen Haken. Es herrscht die Mutter aller Diktaturen, perfekt und gnadenlos. Seine jüdischen Freunde verschwinden plötzlich und unerwartet. Es gerät alles aus den Fugen, Freunde werden zu Spionen, Kameraden zu Saboteuren, der gewaltsame Tod ist allgegenwärtig. Die Katastrophe ist unvermeidlich. Um nicht mitschuldig zu werden, hilft am Ende nur der Ausstieg und die Sicherheit in der Familie. Aber das aufregende Leben hat einen hohen Preis.

Der Roman aus der Mitte der bürgerlichen Gesellschaft erzählt eine außergewöhnliche Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Er zeigt die tiefgreifenden Änderungen des Alltags durch Technik und wie schnell und pragmatisch sich eine Diktatur der neuen Möglichkeiten bedient, um Unterdrückung zu perfektionieren. Und, dass alles viel schlimmer, viel gefährlicher war als man gemeinhin weiß, weil es auch sehr attraktiv war.

Aufgrund der großen Seitenzahl hat der Autor den Roman in sieben Teile zerlegen müssen. Sie sind aber nicht als unabhängige Bücher zu verstehen.

Autor
Friedrich Haugg
, Jahrgang 1945, ist Diplom-Mathematiker und studierte an der Ludwigs-Maximilians-Universität München Mathematik, theoretische Physik und Chemie und war als Gast in Vorlesungen über Astronomie, Philosophie und Linguistik. Seine Idole sind Einstein, weil er gezeigt hat, dass die Welt anders ist, als wir sie wahrnehmen und Konrad Lorenz sowie Karl Popper, die mit der evolutionären Erkenntnistheorie eine Erklärung dafür abgegeben haben. Er war über dreißig Jahre in der Großindustrie im In – und Ausland tätig, Nebenbei entstanden fünf Sachbücher und nicht mehr nebenbei seit 2014 zwei Thriller. Jetzt arbeitet er an einem großen(=viele Seiten-)Roman.

Zehn gute Jahre Teil 1

Autor: Friedrich Haugg
400 Seiten, TB.
epubli
Euro 14,99 (D)
ISBN 978-3-7529-8286-2