All die ungelebten Leben

Janes Krankheit zwingt sie dazu, ihre Arbeit für ein humanitäres Hilfsprojekt im Südsudan zu beenden. Die Angst davor, nach ihrem Tod in Vergessenheit zu geraten, weckt in ihr den Wunsch, nach zwanzig Jahren des Schweigens Kontakt zu ihren beiden Schwestern aufzunehmen.

Sie lädt sie nach Rømø ein, auf die dänische Insel, wo sie als Kinder unbeschwerte Ferien verbrachten. Notdürftig knüpfen die Schwestern das einst zerrissene Band zusammen, um Antworten auf Fragen zu finden, die in der Familie nie gestellt werden durften. Die eigenwillige Selma vermeidet alles, was alte Wunden aufreißen könnte. Mascha sieht sich unvorbereitet mit einer Schuld konfrontiert, die sie zutiefst erschüttert. Und Janes Zustand verschlechtert sich Tag für Tag.

Michaela Abresch erzählt die berührende Geschichte einer Familie, die geübt darin ist, den Mantel des Schweigens über störende Risse im Familiengefüge zu breiten – ohne zu merken, dass die verschwiegenen Wahrheiten sie alle an einem erfüllten Leben hindern.

Autorin
Michaela Abresch, Jahrgang 1965, lebt mit ihrer Familie in einer Kleinstadt im Westerwald. Sie ist tätig in pflegerisch-beratender Funktion innerhalb einer Einrichtung für Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen. Verschiedenen Veröffentlichungen in Anthologien und ihrem 2012 erschienenen Erzählband Das Mirakelbuch folgt ein Jahr später ihr erster historischer Roman Ostrakon. Die Scherbenhüterin.

All die ungelebten Leben
Autorin: Michaela Abresch
495 Seiten, Broschur
acabus Verlag
Euro 18,00 (D)
ISBN 978-3-86282-733-6