Ein Rauschgiftfahnder des BKA gerät in Beirut in die Gewalt von Terroristen. Schenks Tatsachenroman, minutiös recherchiert und ausgesprochen spannend erzählt, ist der Rahmen für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bundeskriminalamt, der obersten deutschen Polizeibehörde, deren Vergangenheit vom Nationalsozialismus überschattet ist.

Das erste Buch seiner BKA-Trilogie verarbeitet die persönlichen Erfahrungen des Autors während seiner Tätigkeit als Berater des Auswärtigen Amtes in den Achtzigerjahren, die letzte Epoche seiner Laufbahn bei der Polizei, die er auch als „Shake-Hands mit Folterknechten“ bezeichnete.

Das Buch spiegelt die Menschenrechtssituation in vielen Staaten wider, die Stationen von Dienstreisen des Autors in Lateinamerika, Afrika und Asien waren, und thematisiert die Ignoranz des BKA, die Zusammenarbeit mit solchen Unrechtsregimen einzustellen. Stattdessen werde der Repressionsapparat von Folterstaaten durch Polizeientwicklungshilfe intelligenter gemacht, Todesschwadronen indirekt unterstützt. Die inneren Strukturen der Wiesbadener Behörde werden deutlich.

Letztlich ist die Reise nach Beirut auch eine Reise des Autors zu sich selbst, die zum Bruch mit dem Polizeiberuf führte.

Autor
Dieter Schenk
, Jahrgang 1937, war als Kriminaldirektor in der Stabsstelle Interpol des Bundeskriminalamtes tätig. 1989 schied er auf eigenen Antrag aus dem Polizeidienst aus.

BKA
Autor: Dieter Schenk
408 Seiten, Broschur
Nomen Verlag
Euro 19,80 (D)
ISBN 978-3-939-81602-7