Fan-Gesänge, Choreografien und schwingende Fahnen – die Ultras sorgen in deutschen Fußballstadien für Stimmung, stehen aber aufgrund ihres radikalen Verhaltens oft in der Kritik. Unter den mehr als 300 Gruppen in Deutschland etablieren sich auch immer mehr weibliche Ultras, die in der männerdominierten Szene aber weitgehend dafür belächelt werden.

Welche Rivalitäten dies auch innerhalb eines Vereins erzeugt, zeigt Jürgen Neff in seinem neuen Kriminalroman »Blutgrätsche«. Darin wird die Anführerin der weiblichen Ultras des 1. FC Heidenheims nach einem Pokalspiel ermordet aufgefunden. Kommissarin Nina Schätzle übernimmt den Fall, muss sich dafür aber ihren Ängsten stellen. Nie wieder wollte Nina Schätzle ein Stadion betreten. War sie doch selbst einmal ein Ultra, hat ihre eigene, blutige Geschichte mit dem Fußball und der Fan-Gemeinde. Und: Das Opfer ist ihre frühere beste Freundin.

Das Opfer hatte ein bewegtes Privatleben und viele Männerbekanntschaften, was einige Verdächtige auf den Plan bringt. Doch ein Geheimnis kostete ihr schließlich das Leben. Authentisch zeigt der Autor die Licht- und Schattenseiten der deutschen Fan-Kultur auf, die von ihrer Begeisterung lebt und sich in einem permanenten Spannungsfeld bewegt.

Autor
Jürgen Neff
studierte Literaturwissenschaft und Philosophie, arbeitete an deutschen Theatern und fuhr auf Kreuzfahrtschiffen zur See. Heute coacht er Seefahrer, Piloten und Ärzte in Resilienz, Kommunikation und Konfliktmanagement. Seit seinem Studium beschäftigt er sich mit Emotionen, verarbeitet dies in Theaterstücken wie »ANGST!« oder »Freier Wille?«, das bei den Essener Autorentagen 2016 den Publikumspreis erhielt. Für seinen ersten Kriminalroman im Gmeiner-Verlag hat er sich mit einem emotional geladenen Massenphänomen beschäftigt: dem Fußball und der Faszination Fankurve.

Blutgrätsche
Autor: Jürgen Neff
373 Seiten, TB.
Gmeiner Verlag
Euro 14,00 (D)
Euro 14,40 (A)
ISBN 978-3-8392-2797-8