Der kleine Junge weint zum Steinerweichen. Er ist mit ein paar Dollar in der Jackentasche von seinem Vater am Flughafen Hamburg ausgesetzt worden. Niemand versteht, was der verzweifelte Kleine sagt, also verstummt er, und dieser Roman muss seine Geschichte für ihn erzählen. Sie beginnt zwei Generationen vorher, als sich ein Mann aus einer Laune heraus freiwillig für den Vietnamkrieg meldet.

Dort geriet der Bauernsohn aus Iowa irgendwann in einen Hinterhalt, der sein künftiges Leben bestimmen sollte. Ob im Dschungel Kambodschas, in einem Männerwohnheim in  Queens oder einer Kommune in New Mexico: von undurchsichtigen „Diensten“ einerseits beschützt, andererseits verfolgt, verläuft Vollies Weg von nun an neben der Spur, entlang den Rändern der amerikanischen Gesellschaft und auf ein offenbar ebenso unausweichliches wie dramatisches Finale zu.

Eine moderne Odyssee, die sich über ein halbes Jahrhundert erstreckt. Über den Krieg und seine Folgen im Frieden – emotional und klug lotet Scibona aus, wie wir unsere wahren Familien gleichermaßen erfinden und entdecken.

Autor
Salvatore Scibona
, 1975 in Cleveland geboren, ist einer der wichtigsten amerikanischen Autoren der jüngeren Generation. Scibona wuchs im großen Kreise seiner italienischstämmigen Familie auf. Vor allem seine Großeltern, von denen er viele Geschichten erzählt bekam, beeinflussten sein späteres Schreiben. Bereits mit seinem ersten Roman, „Das Ende“ wurde er für den National Book Award nominiert. „Der Freiwillige“ ist sein zweites Buch. Salvatore Scibona lebt in New York City. Im Frühjahr 2021 wurde er mit dem Preis der American Academy of Arts and Letters ausgezeichnet.

Der Freiwillige
Autor: Salvatore Scibona
560 Seiten, gebunden
Berlin Verlag
Euro 25,00 (D)
Euro 25,70 (A)
ISBN 978-3-8270-1383-5