Ein Gewerbegebiet am Rande Frankfurts, die Villengrundstücke des Taunus zum Greifen nah: Hier arbeitet Fansi im Klempnerbetrieb von Hieronymus Bosch, der seine besten Zeiten hinter sich hat.

Kunst und Arbeit- literarisch neu verhandelt. Als letzter Mitarbeiter beim Handwerksbetrieb Hieronymus Bosch blickt Fansi hinter die hohen Hecken der Villen im Speckgürtel – zusammen mit seinem Chef baut er hier den Schönen und Reichen Luxusbäder ein. Doch die Geschäfte laufen nicht gut, das Feierabendbier fließt bedenklich früh, und Fansi nutzt die Chance zum Absprung: Dank zahlungskräftiger Kunden wie Jeff Koons brummt im Metallbauunternehmen nebenan der Betrieb.

Doch wie lässt es sich verkraften, dass die Arbeit hinter der Aura des Künstlers unsichtbar bleibt, egal wie gut Fansi und seine Kollegen ihr Handwerk beherrschen? Auch Fansis alter Chef ringt um Gerechtigkeit und beauftragt einen Geldeintreiber – denn ausgerechnet sein letzter Kunde vor der Rente versucht, ihn um die Rechnung zu prellen.

Leonhard Hieronymi entführt uns in eine aberwitzige Welt zwischen poliertem Edelstahl und Silikonfugen und stellt die Frage, wessen Arbeit wirklich zählt.

Autor
Leonhard Hieronymi
wurde in Bad Homburg geboren und stammt aus einer Familie voller Handwerker. Bei Hoffmann und Campe erschien 2020 sein Roman In zwangloser Gesellschaft. Zuletzt veröffentlichte er ein literarisches Sachbuch über die Frankfurter Techno-Szene unter dem Titel Trance. Hieronymi lebt in Potsdam.

Der gute König
Autor: Leonhard Hieronymi
240 Seiten, gebunden
Hoffmann und Campe
Euro 24,00 (D)
ISBN 978-3-455-01619-2