Die lange Nacht der Illusion

Ein Mann, den es an den Rand der Welt verschlagen hat, wird sich bewusst, dass er an die Grenzen seiner Möglichkeiten gekommen ist.

Der Übersetzer hatte sich einst vorgenommen, das Hauptwerk Yukio Mishimas angemessen ins Deutsche zu übertragen, und muss sich nun eingestehen, dass er es nicht schaffen wird. Gleichzeitig sieht er seine halbwüchsige Tochter aufblühen, was ihn nicht nur stolz macht, sondern das Gefühl des Scheiterns verstärkt.

Seine Frau ist aus Tokyo an den Rand Japans gezogen, weil ihre Firma das für notwendig befunden hat. Sie vermisst ihre Tochter, weiß aber auch, dass sie nicht zu ihrem Mann zurückkehren kann. Als sich in der endlosen Regenzeit eine Naturkatastrophe anbahnt, scheinen sich die Verhärtungen zu lösen…

Erneut ist Japan in Leopold Federmairs aktuellem Roman Schauplatz der Handlungen, das ferne Land wird aber mehr und mehr zum vorausweisenden Sinnbild gesellschaftlicher Entwicklungen und Erstarrungen, wie sie sich heute in vielen Weltgegenden abzeichnen.

Autor
Leopold Federmann
geboren 1957 in Oberösterreich, besuchte das Gymnasium Kremsmünster und Wels und studierte anschließend Germanistik, Publizistik und Geschichte an der Universität Salzburg. Er ist als Schriftsteller, Essayist, Kritiker und Übersetzer tätig (Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Italienischen, u. a. Werke von Michel Houellebecq, José Emilio Pacheco, Francis Ponge). 2012 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung. Leopold Federmair lebt in Hiroshima, wo er an der Universität Deutsch unterrichtet.

Die lange Nacht der Illusion
Autor: Leopold Federmann
285 Seiten, gebunden
Otto Müller Verlag
Euro 23,00 (D)
ISBN 978-3-7013-1276-4