Guru Guru „Three Faces of Guru Guru“

54 Jahre Bandgeschichte, über 40 veröentlichte Tonträger, weit über 100 Radio- und TV-Auftritte und eine Anzahl an gespielten Live-Shows, die sich bis heute wohl im mittleren vierstelligen Bereich bewegen dürfte. Guru Guru muss man nicht mehr vorstellen – die 1968 von Schlagzeuger/Sänger und Visionär Mani Neumeier gegründete Band ist schon seit Dekaden eine Institution, deren anarchischer Musik-Kosmos, der gerne mangels passender Kategorisierung in die Krautrock-Schublade gesteckt wird, bis heute überall auf der Welt, vor allem in den USA und in Japan, eine wichtige Rolle in der Musikgeschichte einnimmt.

Es ist schon skandalös zu nennen, was die Truppe in den 60er Jahren auf die Bühne gebracht hat. Freejazz (als hätte das nicht schon gereicht, um die Puristen auf die Palme zu bringen), verband die Band nicht nur mit Rock’n’Roll, sondern experimentierte auch mit indischen, asiatischen und afrikanischen Rhythmen und Stilistiken, die sie in ihre psychdelischen, Spacig-rockigen Songs einiessen ließ. Dazu lebte die Band als Kommune unter einem Dach, huldigte halluzinogenen Drogen und hielt sich auch politisch nicht raus. Die Konzerte von Guru Guru waren – und sind es noch – Erlebnisse, bei denen die Band schon mal in der in der ehrwürdigen Essener Grugahalle lebendige Hühner ins Publikum entließ, und bis heute wird bei den Konzerten der Formation der Song „Elektrolurch“ mit Spannung erwartet, den Neumeier stets im Kostüm des leibhaftigen Lurchs performt.

Andererseits waren Guru Guru nicht nur Pioniere einer neuen musikalischen Stilrichtung, sie waren auch 1976 die erste deutsche Band, die beim legendären WDR Rockpalast aufgetreten sind, im gleichen Jahr im ZDF Tatort „Notwehr“ in der Hauptrolle besetzt wurden, 1972 in Germersheim nach Pink Floyd vor über 100.000 Besuchern eine denkwürdige Show ablieferte und die 1977 zusammen mit der Finkenbacher Feuerwehr das Finkenbach-Festival (Odenwald) gründete und dort regelmäßig, bis 2019, als Haupt-Act auftraten. (Fun Fact: 1996 erhielt Mani Neumeier als erster (deutscher Musiker seine eigene Wachsgur im Madame Tussauds Museum in Tokio.) Trotz unzähliger Besetzungswechsel und nach über einem halben Jahrhundert sind Guru Guru heute so aktiv wie eh und je, und spielen im Durchschnitt 40 Gigs pro Jahr.

Tracks
CD 1 Rock

1 Moshi Moshi
2 Jet Lag
3 A Handy Plus
4 Formentera
5 Iddli Killer (East)
6 For Ivy
7 Dös war I
8 Was Für ‚Ne Welt
9 L. Torro
10 Tribes And Vibes
11 I Am Rolling Through The City
12 Moroso
13 Rock’n’Roll Machine
14 Inkarnation Stomp
15 Electric Junk

CD 2 Space
1 Space Baby
2 Dark Blue Star
3 Jupiter God
4 Skylab
5 Globetrotter
6 Blue Huhn (Finkenbacher Spätlese Blues)
7 Die Verkündung
8 Galactic Human
9 Atommolch
10 Der LSD Marsch
11 Elektrolurch Mutation

CD 3 World

1 Tamil Nadu
2 Living In The Woods
3 Pow Wow
4 Izmiz
5 Ooga Booga
6 Paramashivam
7 Taoma
8 A Trip To Gurustan
9 Nombiri
10 Don’t Worry About The Koto
11 Das Lebendige Radio

Guru Guru „Three Faces of Guru Guru“

3 CDs
Repertoire Records