Eine stachlige Schönheit von einem Roman.

Sie hat eine Vorliebe für Whiskey-Cocktails und alte Sozialdemokratinnen, hat schlechte Backenzähne, Geldprobleme und ein Talent für den Umgang mit Holz: Iglhaut, die im Hinterhof eines Münchner Mietshauses ihre Werkstatt unterhält. Die starke, stachelig schöne Iglhaut, die – ohne eigenes Zutun und definitiv gegen ihren Willen – zum Zentrum nachbarschaftlichen Miteinanders wird.

Dabei will sie eigentlich nur ihre Ruhe, Ruhe für sich, die Hündin und ihre Arbeit. Stattdessen steht da plötzlich eine lte, komplizierte Liebe, drängen immer mehr Anwohner und ihre Geschichten – cholerisch, komisch, ungebeten.

Katharina Adlers Iglhaut ist eine Heldin nach Art alter Götter. Aus dem Holz für verlässliche Beziehungen ist sie nicht gemacht, weder in der Liebe noch im Geschäft. Auch ihre Laune: so wandelbar wie das Wetter. Nur ihre Überzeugungen sind bis zur Sturheit gefestigt. Allenfalls für einen Fleisch verachtenden Hund namens Kanzlerin könnte sie sich verbiegen – und vielleicht für den Ex-Liebhaber, den sie in einem Moment der Unachtsamkeit wieder in ihr Leben lässt.

Doch dann drängen weitere Wahlverwandte und Geschichten – cholerisch, komisch, ungebeten – in diesen zutiefst menschlichen Roman, einen Roman, der das Leben feiert: ungeschönt, mit allen Widrigkeiten. Sie wohnen nämlich nebenan …

Autorin
Katharina Adler
wurde 1980 in München geboren, wo sie nach Stationen in Leipzig und Berlin heute wieder lebt. Mit ihrem viel beachteten Debüt, «Ida», war sie unter anderem für den Alfred-Döblin-Preis, den Klaus-Michael Kühne-Preis und den ZDF-aspekte-Literaturpreis nominiert. 2019 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, 2020 mit dem Premio Letterario Adei-Wizo ausgezeichnet. «Iglhaut» (2022) ist ihr zweiter Roman.

Iglhaut
Autorin: Katharina Adler
288 Seiten, gebunden
Rowohlt
Euro 22,00 (D)
Euro 22,70 (A)
ISBN 978-3-498-00256-5