Martin Herzberg & Felix Räube „The Art of Dreaming“

Entschleunigung, Introspektion, Nachhausekommen: „Stay Here“ ist das Eröffnungsstück von „The Art Of Dreaming“, dem neuen Album von Martin Herzberg und Felix Räuber. Sparsame Klavierakkorde, Streicherflächen und üppige Reverb-Klänge nehmen die Hörer*innen sanft bei der Hand und zeigen, wohin die Reise auf dem einzigartigen Gemeinschaftswerk geht: nämlich an einen Ort, der der Undurchsichtigkeit, der Hektik und der Rastlosigkeit unseres Alltags diametral gegenübersteht. Räuber und Herzberg erschaffen gleichermaßen traumartige wie vertraute Klanglandschaften und damit eine Reise zu einem Ort des Friedens und der Einkehr. „The Art Of Dreaming“ ist eine Einladung, ein Gegenentwurf, eine Aufforderung.

Es ist ein Ort jener Harmonie, die wir verloren geglaubt hatten. Ein Ort, dessen Kartografie es zu erkunden und dessen Grenzen es zu verwischen gilt. „Where the kids were playing, mothers treat them carefully“, singt Felix Räuber und gleitet dabei immer wieder in die Kopfstimme. Die Emotion, die Brüchigkeit seines Falsettos erinnert an Radiohead-Frontmann Thom Yorke, auch die Klangarchitektur der Gruppe A Winged Victory for the Sullen kommt in den Sinn. „Stay here“, fordert Räubers vertraute Stimme auf – eine Einladung, der man gerne nachkommt.

„Stay Here“ nimmt sich kompositorisch Zeit. Es baut sich hypnotisch auf, verdichtet sich atmosphärisch, nimmt sich wieder zurück, bäumt sich wieder auf, ehe es am Ende sanft defragmentiert wird. „Stay Here“ ist gleichermaßen eine emotionale Reise ins Un(ter)bewusste wie auch eine Klangmeditation. Mehr noch: Das Stück ist die erste Phase im dramaturgischen Bogen des Albums „The Art Of Dreaming“. Der Ausgangspunkt einer Entdeckungsreise. Ein erstes Ankommen, ein Durchatmen. Der Blick nach innen und nach vorne.

Mit Martin Herzberg und Felix Räuber treffen nicht nur zwei enge Freunde, sondern auch zwei der bemerkenswertesten Musiker der deutschen Musiklandschaft aufeinander. Martin Herzberg – Komponist, Pianist und Geschichtenerzähler – füllt mit seiner musikalischen Vision die großen Philharmonien Deutschlands, seine YouTube-Videos erreichen Views in zweistelliger Millionenhöhe. Seine musikalische Neugier und Vielseitigkeit ist eine von vielen Parallelen zu seinem Freund, dem Komponisten, Sänger und Produzenten Felix Räuber. Mit seinem Projekt ‚Polarkreis 18‘ und dem Megahit „Allein, Allein“, feierte er in den 2000er-Jahren Riesenerfolge — zeigte damit aber nur eine von vielen Facetten seines umfangreichen Schaffens, dessen Prämisse er selbst unter dem Begriff „Cinematic Pop“ zusammenfasst.

Tracks
1 Stay Here
2 Falling
3 Silence
4 Timeless
5 Into The Deep
6 Door In My Soul
7 Night Waltz
8 Liminal Space
9 Lullaby
10 In Sleep
11 Awakening

Martin Herzberg & Felix Räube „The Art of Dreaming“
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