Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert entwickelte sich die Seidenindustrie zu einer der wichtigsten Geschäftsbereiche Wiens. Ihre Bedeutung stieg vor allem nach der Französischen Revolution, als die österreichische Aristokratie auf die inländische Produktion angewiesen war. Vor diesem Hintergrund setzt Michaela Baumgartner in ihrem neuen historischen Roman »Seidenwalzer« die Geschichte der Wiener Familie Wohlleben fort.

Napoleon ist aus Elba geflohen, wieder herrscht Krieg. Und auch die Familie des Grafen Wohlleben findet keinen Frieden. Während die hohe Diplomatie um ein neues Europa ringt, schreibt der adelige Nachwuchs seine eigene Geschichte. Fanny rebelliert gegen ihr Schicksal, Sophie kämpft um ihre junge Ehe, und Georg kehrt nach siegreichen Gefechten aus Frankreich zurück, um zu Hause sein persönliches Waterloo zu erleben. All diese Turbulenzen umschlingt ein unsichtbares Band: Wiens geheimes Gold, die Seide.

Michaela Baumgartner gelingt es, die fundiert recherchierten, historischen Hintergründe geschickt mit den Geschichten ihrer Protagonisten zu verweben. Sie entwirft ein glamouröses Panorama der adeligen Gesellschaft Wiens und ihrer skandalträchtigen Verwicklungen. Gleichzeitig vermittelt sie Wissenswertes zur Seidenindustrie jener Zeit.

Autorin
Michaela Baumgartner
studierte Geschichte, Germanistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien und arbeitete zunächst als Sachbuch-Lektorin und freie Journalistin bei verschiedenen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen. Nach der Geburt ihrer Tochter war sie als Kommunikationstrainerin, vorwiegend für Schweizer Unternehmen, tätig. Seither leitete sie viele Jahre lang eine Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Corporate Publishing in Wien. Mit ihrem Roman »Seidenwalzer« entführt die gebürtige Oberösterreicherin und gelernte Buchhändlerin erneut in das dekadente Wien des 19. Jahrhunderts.

Seidenwalzer
Autorin: Michaela Baumgartner
317 Seiten, TB.
Gmeiner Verlag
Euro 14,50 (D)
Euro 15,00 (A)
ISBN 978-3-8392-0195-4