zum-weltfriedenDem Wahnsinn ein Ende setzen!
Die Welt scheint aus den Fugen, Staaten zerbrechen, Bürgerkriege breiten sich aus. Terroristen wie Staatschefs stoßen in die Lücken vor, die sich durch scheiternde Staaten auftun, und nutzen sie. Viele Staaten sind gescheitert oder werden noch scheitern. Jede neue Krise löst hektische Aktivitäten aus, einen Tourismus der Friedenspolitik auf allerhöchstem Niveau, der zu keiner Lösung führt. Warum ist das so?
Das politische Denken orientiert sich am Völkerrecht, und das Völkerrecht basiert auf dem Nationalstaatsgedanken. Nicht in Betracht gezogen wird dabei, dass die Grenzen vieler Staaten das Ergebnis reiner Willkür sind, mit dem Lineal gezogen infolge der Entkolonialisierung oder weltpolitischer Interessen, die nichts mit der Bevölkerung vor Ort zu tun haben.
Denn das friedliche Zusammenleben in Staaten funktioniert auf Dauer nur, wenn die Bevölkerung mehr oder weniger homogen zusammengesetzt ist oder durch föderative Grundgedanken eine gemeinschaft bildet. Sobald innerhalb von Staaten sehr unterschiedliche Gemeinschaften zusammenleben oder zusammenleben müssen, sind Konflikte programiert. Irgendwann, früher oder später, brechen sie aus. Das lässt sich anhand von zahlreichen Beispielen aus der Vergangenheit und Gegenwart belegen.
Michael Wolffsohn analysiert die Situation in den aktuellen oder potentiellen Kriegsgebieten der Welt, indem er der politischen Geografie, also den Staatsgrenzen, die Folie der Bevölkerungsstruktur, spricht: der demografischen Geografie, unterlegen. Er röntgt diese Staaten gewissermaßen. Nachhaltige Lösungen können nur auf einem Föderalismus-Prinzip beruhen, das – auch grenzüberschreitend einelner Einheiten oder Gemeinschaften aufbaut.
Michael Wolffsohn plädiert für ein radikales Umdenken, weg vom traditionellen Staatenmodell, hin zu föderativen Systemen.
Autor
Michael Wolffsohn
, Prof. Dr., geb. 1947 in Tel Aviv, stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, die 1939 nach Palästina fliehen musste. Seine Eltern kehrten 1954 nach Deutschland zurück. Von 1981 bis 2012 war er Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehruniversität München. Michael Wolffsohn veröffentlicht regelmäßig in nationalen und internationalen Medien und hat über 30 Bücher vorgelegt, unter anderem ›Wem gehört das Heilige Land?‹ (11. Aufl. 2014).

Zum Weltfrieden

Autor: Michael Wolffsohn
216 Seiten, TB.
dtv
Euro 9,90 (D)
Euro 10,20 (A)
ISBN 978-3-423-34946-8