Trotz wiederholter Warnungen aus dem Weißen Haus schockierte der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 die Welt. Warum hat Putin den Krieg begonnen und warum hat er sich in bisher unvorstellbarer Weise entwickelt? Serhii Plokhy bietet eine umfassende Darstellung dieses Konflikts, seiner Ursprünge, seines Verlaufs und vor allem seiner Folgen.

Obwohl der gegenwärtige Krieg acht Jahre vor dem totalen Angriff begann – am 27. Februar 2014, als russische Streitkräfte das Parlamentsgebäude auf der Krim in ihre Gewalt brachten – lassen sich die Wurzeln dieses Konflikts sogar noch weiter zurückverfolgen. Mit einem scharfen Gespür für das große Ganze zeichnet Plokhy die Ursprünge und die Entwicklung des Konflikts nach, vom Zusammenbruch des russischen Imperiums über den Aufstieg und Fall der UdSSR bis hin zur Entwicklung einer demokratischen Politik in der Ukraine. Die Ukraine, so argumentiert Plokhy, ist für Russlands Selbstverständnis von zentraler Bedeutung geblieben, auch wenn die Ukrainer einen radikal anderen Weg eingeschlagen haben.

In einem neuen internationalen Umfeld, das durch die Verbreitung von Atomwaffen, den Zerfall der internationalen Ordnung nach dem Kalten Krieg und dem Wiederaufleben des populistischen Nationalismus geprägt ist, stellt die Ukraine heute mehr denn je die brisanteste Bruchlinie zwischen Autoritarismus und demokratischem Europa dar.

Autor
Serhii Plokhy
ist Professor für ukrainische Geschichte in Harvard und Direktor des ukrainischen Forschungsinstituts der Universität. Plokhy ist Autor zahlreicher Bücher zur osteuropäischen Geschichte, darunter das preisgekrönte Werk „The Last Empire. The Final Days of the Soviet Union“, für das er den Lionel-Gelber-Preis erhielt, und „Chernobyl. History of a Tragedy“, das mit dem Baillie-Gifford-Preis ausgezeichnet wurde.

Der Angriff
Autor: Serhii Plokhy
496 Seiten, gebunden
Hoffmann und Campe
Euro 26,00 (D)
ISBN 978-3-455-01588-1